Abroad
Donnerstag, 28. April 2011
Zwei Tage New Jersey!
Karfreitag 2011:

Um die Feiertage ein bisschen spannender zu gestalten habe ich mich entschieden dieses Jahr nach New Jersey zu fliegen und eine liebe Freundin (Emina) zu besuchen.
Zu uns gesellte sich dann noch eine andere gute Freundin (Lisa) und so war das perfekte Trio für das Osterwochenende geboren!
Am Freitag um acht Uhr abends flog ich in Raleigh los, Richtung Großstadt und wurde nach einem turbulenten Flug schon von Emina erwartet.
(Zum Flug: Ich bin in einer kleinen etwa 40 Personen Maschine geflogen und alles verlief gut, bis der Pilot versuchte in New Jersey zu Landen, was ziemlich daneben ging. Anscheinend hatte er noch zuviel Geschwindigtkeit als er auf der Laufbahn aufkam. Daher rutschten die Reifen auf der feuchten Laufbahn weg und das Flugzeug schlingerte für mehrere Sekunden. Der Pilot hatte eindeutige Probleme, den Flieger wieder unter Kontrolle zu bekommen. Als es ihm dann endlich gelang schnallten sich einige Übereifrige bereits ab. Darauf folgte eine sehr merkwürdige Durchsage des Piloten (auf Englisch): "Ich kann ganz genau hören das sich einige schon abgeschnallt haben! Was gerade passiert ist, sollte allen Warnung genug sein sich nicht abzuschnallen." Keine Entschuldigung für seine Inkompetenz ein Flugzeug zu landen, nein, aber eine Predigt für alle die sich zu früh abschnallen. So mag man das doch!)
Nach einer langen Umarmung machten wir uns dann auf den Weg zum Auto, was auch ein kleines Problem darstellte, da das gesamte Parkhaus voll war und Emina ein sehr verbreitetes Automodell fährt. Als wir das Richtige dann nach einiger Zeit doch entdeckt hatten, ging es über New Yorks Straßen nach Glen Rock / New Jersey.

Bei Emina angekommen verbrachten wir zwei Stunden damit uns über Kinder, Amerikaner und unsere anderen Erfahrungen auszulassen.
Um Mitternacht erreichte auch Lisa endlich das Ziel, nach zwei einhalb Stunden Autofahrt und einigen Sekunden Geisterfahrt. Amerikas Straßensystem ist für Deutsche nämlich so verwirrend, dass Lisa falsch auf eine Rampe gefahren ist und ihr plötzlich ein riesiger LKW entgegen kam, dessen Fahrer mindestens genauso überrascht war wie sie!
Nachdem auch Lisa ihre Umarmungen erhalten hat stellten wir uns in Eminas luxuriöse Küche und Emina erzählte uns, dass sie die Nacht davor nur 3 Stunden geschlafen hatte, da es in ihrem Haus spukt.
Eine tolle Gute Nacht Geschichte für Kerstin, da ich total paranoid bin und jeden Mist glaube!
Die Geschichte enthielt laute Stimmen irgendwo im Haus und ihr Handy und ist eindeutig zu lang, um sie hier nachzuerzählen. Ich hatte auf jeden Fall Angst.
Lisa war rational wie immer und tipte darauf, dass ein Radiowecker in der Nacht angegangen ist und man nur den Richtigen finden müsste.
Wir machten uns natürlich sofort auf die Suche nach dem Wecker und fanden kurze Zeit später den Übeltäter. Rätsel gelöst, alle glücklich und müde. Daher machten wir uns auch alle fertig und gingen schnell ins Bett.

Samstag:

Nach einer ruhigen und spukfreien Nacht standen wir um 12 Uhr auf und machten uns nach einem leckeren Frühstück (endlich Eier für Kerstin!!!) auf in die nächstgelegene Mall.
Dort shoppten wir bis uns die Füße und Geldbeutel weh taten und starteten dann gegen sechs zurück nach Hause, um uns für die Partynacht in New York fertig zu machen.
Nach stundenlanger Arbeit an unseren Gesichtern, Haaren und Outfits waren wir um 22.30 Uhr fertig und machten uns auf den Weg zur Bushaltestelle, um nach New York reinzufahren.
Nur eine Stunde und zwanzig Minuten später standen wir vor dem Underage-Club, den Emina rausgesucht hatte und es sah gut für unsere Partynacht aus: Viele junge Leute, gut aussehend, gut gelaunt und Aussichten auf gute Musik.
So einfach konnte es natürlich nicht sein, denn hier hat alles wo "Gute Party" draufsteht einen Haken! Und als wir endlich an der Kasse standen, sahen wir den Haken in großen Lettern vor uns: "Eintritt 40$"

40$?! Gehts noch?! 40$?!?!? Seh ich das richtig?! Seit ihr Panne? Ich hätte am liebsten die hübsche Kassiererin hinter ihrem Tischchen vorgezogen und sie verprügelt für diesen Witz!
Komme ich für 200$ aus North Carolina und schminke mich für 4 Stunden, um etwa 15$ für den Hinweg und dann auch noch 40$ für den Club zu bezahlen?
Nein.
Hatte ich zwei riesige schwarze Kreuze auf meinen Händen, weil ich minderjährig bin in den Staaten?
Ja.
Hat zu mir ein Kerl vorm Club gesagt, das es scheiße ist wenn man aus Bayern kommt, aber das es leider passiert?
Ja.
War der Kerl in Gefahr?
Ja.

Um weiteren Schaden zu verhindern gingen wir um die nächste Ecke, wo Mina dann anfing allen Leuten, die Richtung Club liefen, zu sagen das es 40$ und nicht 25$ (wie auf der Internetseite versprochen) kostet und es die Party nicht wert sei.

Nach einiger Zeit wurde auch das langweilig und da wir intelligenterweise den letzten Bus nach New York genommen hatten, saßen wir fest in "The City".

Hört sich alles schlimm an, war es auch.
Trotzdem haben wir uns den Abend gerettet, indem wir uns unnützen Kram in irgendwelchen kleinen Läden gekauft haben und komische Videos zum Thema kleine Polizeiautos in NY gemacht haben.

Alles in allem war der Abend vielleicht nicht wie erwartet, aber ich denke jeder Mensch versteht, dass nicht einmal eine Party in New York 40 verdammte Dollar wert ist.

Ostersonntag:

Trotz des vorangegangenen Abends wollten wir New York noch eine Chance geben, alles wieder gut zu machen. Daher machten wir uns um 13.30 Uhr morgens auf den Weg in die Stadt, um Soho und den Central Park unsicher zu machen.
Zu unserem Glück schien die Sonne und es war wunderbar sommerlich draußen. Wir zogen uns unsere Ballerinas an und unsere T-Shirts und gingen motiviert vom Busbahnhof direkt zum Times-Square. Dort hatten wir Lunch bei Applebees und fuhren von dort aus mit der U-Bahn zum Central Park, der genauso schön ist, wie man ihn sich vorstellt.
Wie man einen solch riesigen Park in eine so große und vollgebaute Stadt bekommt, erscheint unvorstellbar, aber sie haben ihren Job gut gemacht. Sobald man den 1859 eingerichteten Park betritt fühlt man sich wie auf einer Insel der Natur, in mitten der von Hochhäusern und Straßen dominierten Stadt.
Der größte See im Central Park "The Reservoir" ist beeindruckend riesig und kommt einem wie ein kleiner Ammersee mitten in New York vor.
Nach einigen Stunden und vielen heißen Joggern oben ohne machten wir uns auf Richtung Soho, das Künstlerviertel New Yorks.
Schon als wir zurück in den Untergrund stiegen fielen uns dunkle Wolken am Horizont auf (wie poetisch), doch wir machten uns keine Sorgen darüber.

In Soho holten wir uns erstmal einen Kaffe beim guten alten Starbucks und machten uns dann auf Richtung Union Square, wo laut Emina lauter Skater und verrückte Leute rumhängen am Abend.
Auf dem Weg machten wir noch Halt an einem Comicladen. Während wir uns den Comics und Star-Wars Figuren hingaben, braute sich draußen ein Regensturm zusammen, der uns bereits mit viel Wasser erwartete als wir den Laden verließen. Schlauerweise hatten wir natürlich keinen Regenschurm und keine Gummistiefel dabei und waren deswegen nach wenigen Minuten von oben bis unten nass.
Während wir zurück in den Untergrund rannten, vorbei an dem leergefegten Union Square, entschieden wir uns noch zu einem Thailänder, der in meinem Reiseführer empfohlen war, Essen zu gehen.
Schlechte Idee!
Nach einer Stunden im Regen suchen, realisierten wir, dass es den Thailänder nicht mehr gibt und wir umsonst ewig im Regen rumgelaufen sind.
Hungrig waren wir immer noch und da nichts anderes in Sicht war liefen wir schnell zu einem Haus, auf dessen Schild "Mother Burger" stand.
"Mother Burger" war natürlich nicht nur ein einfaches Burger Restaurant, so wie in New York nichts so ist wie es zuerst erscheint. Nein, es war eine Schwulenbar.
Nach einigen Diskussionen, setzten wir uns an einen Tisch zwischen Schwul und Schwuler und bestellten Chili, Chili Cheese Fries und Chili Tortilla Chips. (Schwule scheinen auf Chili zu stehen)
So schlecht war das Essen, aber nicht, Schwul und Schwuler waren auch sehr nett und letztendlich verließen wir glücklich, noch leicht tropfend, aber satt "Mother Burger" und machten uns endlich auf den Heimweg.

Montag:

Um 6 Uhr morgens ging mein Flug von New York aus, weswegen wir um 4 Uhr bei Emina in New Jersey losfuhren.
Ich erreichte pünktlich meinen Flug und konnte nach einigen Komplikationen endlich in Richtung North Carolina fliegen.
Dort am Flughafen erwartete mich Jojo schon und brachte mich nach Hause.

Drei Tage später (heute) kamen auch schon die Sachen an, die ich liegen gelassen hatte, denn ohne etwas zu vergessen wäre ich einfach nicht ich.

Alles in allem ein wunderbarer Trip nach New Jersey und drei tolle Tage mit zwei tollen Mädels!

Danke ihr Lieben!!

Es folgen Fotos des Chaos Wochenendes 2011:


Emina


Lisa


4 Stunden...


Es gibt nicht so viele H&Ms in North Carolina.


Auf irgendeiner bekannten Brücke im Central Park


Central Park


The Reservoir


The Reservoir


Irgendwo in Soho


In "Mother Burger"

http://motherburger.com/ (Mama sagt...)

Ich hoffe in der Heimat läufts gut.
Denk an euch!

Euer Exil Bayer

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Mittwoch, 13. April 2011
Die Party - ein eindeutiger FLOP!
Nach meinem Fanfaren begleiteten Beitrag letzter Woche konnte es nur so kommen. Die Party wurde abgesagt.

Schon am Morgen hörte ich Engelsgesang eines verheißungsvollen Tages, doch nie hätte ich diesen Engelsgesang als Warnsirenen erkannt, für einen Regensturm der ekligsten Art und Weise. Und genau dieser Regensturm hat uns einen dicken, fetten Strich durch die Rechnung gemacht, denn die Party sollte unter freiem Himmel statt finden. So, daher wurde weder aus den neuen Kontakten, noch aus dem Bier oder aus der guten Musik etwas. Ein einziger Flop!

Trotzdem kann ich immer noch darauf hoffen, dass die Party nachgeholt wird oder ich noch eine ähnliche Einladung bekomme. Man soll ja nie die Hoffnung verlieren!

Außerdem werde ich dieses Wochenende auf eine BBQ-Party des UNC-Deutschclubs gehen und dort eventuell neue Freunde finden.
Man wird sehen. Und wenn nicht, kann ich am Samstag bei der lieben Mette (sehr nettes, dänisches AuPair) Frustfressen betreiben, da sie eine kleine Sturmfrei-BBQ-Party gibt.

Es scheint ein spannendes Wochenende zu werden. Ich werde mich mit dem Neuesten des Neuesten nächste Woche zurückmelden!

Küsse von weit weg,

K

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Samstag, 9. April 2011
Wie sich alles zum Guten wendete
Nach genau 100 Tagen in den USA habe ich heute einen Treffer gelandet! Einen Treffer in Sachen: Kontakte knüpfen mit Eingeborenen!
Ich dachte, dass meine Inkompetenz Freunde zu finden bald darin gipfelt, dass ich nach knapp einem Viertel Jahr noch nicht einmal einen amerikanischen Freund gefunden habe und immer noch meine Zeit nur mit meinen Landsleuten verbringe, was generell nicht schlecht ist, aber nunmal nicht der Sinn der Sache.
Doch Rettung nahte! Meine überaus gütige Gastmutter, eine Deutschprofessorin, hatte extra Studenten angeschrieben, um sie zu bitten mal mit mir einen Kaffe zu trinken. Ich weiß, traurig das mir meine Gastmutter Freunde suchen muss, aber es war nötig.
Nun so kam ich zu ersten Berührungen mit den Amerikanern. Die Blinddates mit Studenten leifen super und ich dachte es könnte nicht besser werden.

Doch heute Abend wurde Geschichte geschrieben im Kontaktknüpfen:


EINE EINLADUNG ZU EINER PARTY! Ein Sieg den niemand erwartet hätte, ein Triumph von dem ich noch meinen Enkeln erzählen werde. Nach wochenlangem Rumgesumpfe auf Tanzflächen irgendwelcher Underageclubs und müdem Zucken der Glieder zu schlechter Musik, sind wir eingeladen auf eine Party mit normalen Menschen (= Ü21), normalen Getränken (=Bier) und normaler Musik (=DJ der davor nicht bei Kinderparties aufgelegt hat).
Wie kam es dazu?
Es ergeignete sich heute, dass meine Gastmutter alle Deutschstudenten der UNC, die bald Abschluss machen, zu uns nach Hause zu einem kleinen Dinner eingeladen hat. Die perfekte Chance Freunde zu "fischen". Nachdem ich die erste Stunde mit den Kindern verbracht habe, da ich so eingeschüchtert war von den ganzen Amerikanern in unserer Küche und einfach nicht den Mut fand jemanden anzusprechen, setzte ich mich mit den Mädels an den Esstisch und schaute ihnen dabei zu wie sie sich die Nudeln halb in den Mund stopften und der Rest auf ihren Kleidern landete. Mein Glück: Es gab nicht viele Sitzgelegenheiten und daher mussten sich die Studenten neben mich setzen zum Essen. Da schlug ich zu. Ein Student, den ich davor schon einmal kennengelernt hatte, setzte sich neben mich und ich fing an ihn vollzuquasseln (um ehrlich zu sein sprach er mich an, denn auch als er direkt neben mir saß war ich noch zu schüchtern, um nur ein Wort zu sagen). Nach ihm erkannte ich dann noch ein Mädchen wieder, das ich auch schoneinmal getroffen hatte und schon war das Eis gebrochen. Wir saßen alle zusammen und wir unterhielten uns über dies und das, Modegeschmack der Deutschen und der Amerikaner, Schuhe, Dialekte und Party. Und da war der Moment:"Tomorrow is a huge party in Carborro, would you like to come?", unter Tränen presste ich ein "Yes, I'd love to!!!" raus und hätte vor Freude fast wirklich geweint. Der Durchbruch: Eine Party, viele Leute, viele Kontakte. ENDLICH!

Nun besteht natürlich immer noch die Gefahr, dass die Party schlecht wird. Die Leute komisch und das Bier...nunja das kann nicht wirklich schlecht werden (da es hier nur schlechtes Bier gibt), aber sollte es dazu noch warm sein ist das schon ein Stimmungskiller.

Trotzdem, nach 100 Tagen Kratzen an der Oberfläche der amerikanischen Gesellschaft und verzweifelten Suchen nach einem Zugang, habe ich eine goldenen Eintrittskarte +1 bekommen! Morgen erreichen Jojo und ich endlich die Ziellinie nach vielen erfolglosen Sprints. Freunde auf dem Silbertablett.

Es folgt bald: Die Party: Top oder Flop?!

An meine lieben Leser: Meine extreme Dramatisierung des Geschehens tut mir leid, aber die letzten Monate haben mich fertig gemacht und ich bin im Moment zu glücklich, als das ich etwas Ernstzunehmendes schreiben könnte!!

Küsse aus den USA,

K

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Letzte Aktualisierung: 2012.03.28, 20:16
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