Abroad
Samstag, 9. April 2011
Wie sich alles zum Guten wendete
Nach genau 100 Tagen in den USA habe ich heute einen Treffer gelandet! Einen Treffer in Sachen: Kontakte knüpfen mit Eingeborenen!
Ich dachte, dass meine Inkompetenz Freunde zu finden bald darin gipfelt, dass ich nach knapp einem Viertel Jahr noch nicht einmal einen amerikanischen Freund gefunden habe und immer noch meine Zeit nur mit meinen Landsleuten verbringe, was generell nicht schlecht ist, aber nunmal nicht der Sinn der Sache.
Doch Rettung nahte! Meine überaus gütige Gastmutter, eine Deutschprofessorin, hatte extra Studenten angeschrieben, um sie zu bitten mal mit mir einen Kaffe zu trinken. Ich weiß, traurig das mir meine Gastmutter Freunde suchen muss, aber es war nötig.
Nun so kam ich zu ersten Berührungen mit den Amerikanern. Die Blinddates mit Studenten leifen super und ich dachte es könnte nicht besser werden.

Doch heute Abend wurde Geschichte geschrieben im Kontaktknüpfen:


EINE EINLADUNG ZU EINER PARTY! Ein Sieg den niemand erwartet hätte, ein Triumph von dem ich noch meinen Enkeln erzählen werde. Nach wochenlangem Rumgesumpfe auf Tanzflächen irgendwelcher Underageclubs und müdem Zucken der Glieder zu schlechter Musik, sind wir eingeladen auf eine Party mit normalen Menschen (= Ü21), normalen Getränken (=Bier) und normaler Musik (=DJ der davor nicht bei Kinderparties aufgelegt hat).
Wie kam es dazu?
Es ergeignete sich heute, dass meine Gastmutter alle Deutschstudenten der UNC, die bald Abschluss machen, zu uns nach Hause zu einem kleinen Dinner eingeladen hat. Die perfekte Chance Freunde zu "fischen". Nachdem ich die erste Stunde mit den Kindern verbracht habe, da ich so eingeschüchtert war von den ganzen Amerikanern in unserer Küche und einfach nicht den Mut fand jemanden anzusprechen, setzte ich mich mit den Mädels an den Esstisch und schaute ihnen dabei zu wie sie sich die Nudeln halb in den Mund stopften und der Rest auf ihren Kleidern landete. Mein Glück: Es gab nicht viele Sitzgelegenheiten und daher mussten sich die Studenten neben mich setzen zum Essen. Da schlug ich zu. Ein Student, den ich davor schon einmal kennengelernt hatte, setzte sich neben mich und ich fing an ihn vollzuquasseln (um ehrlich zu sein sprach er mich an, denn auch als er direkt neben mir saß war ich noch zu schüchtern, um nur ein Wort zu sagen). Nach ihm erkannte ich dann noch ein Mädchen wieder, das ich auch schoneinmal getroffen hatte und schon war das Eis gebrochen. Wir saßen alle zusammen und wir unterhielten uns über dies und das, Modegeschmack der Deutschen und der Amerikaner, Schuhe, Dialekte und Party. Und da war der Moment:"Tomorrow is a huge party in Carborro, would you like to come?", unter Tränen presste ich ein "Yes, I'd love to!!!" raus und hätte vor Freude fast wirklich geweint. Der Durchbruch: Eine Party, viele Leute, viele Kontakte. ENDLICH!

Nun besteht natürlich immer noch die Gefahr, dass die Party schlecht wird. Die Leute komisch und das Bier...nunja das kann nicht wirklich schlecht werden (da es hier nur schlechtes Bier gibt), aber sollte es dazu noch warm sein ist das schon ein Stimmungskiller.

Trotzdem, nach 100 Tagen Kratzen an der Oberfläche der amerikanischen Gesellschaft und verzweifelten Suchen nach einem Zugang, habe ich eine goldenen Eintrittskarte +1 bekommen! Morgen erreichen Jojo und ich endlich die Ziellinie nach vielen erfolglosen Sprints. Freunde auf dem Silbertablett.

Es folgt bald: Die Party: Top oder Flop?!

An meine lieben Leser: Meine extreme Dramatisierung des Geschehens tut mir leid, aber die letzten Monate haben mich fertig gemacht und ich bin im Moment zu glücklich, als das ich etwas Ernstzunehmendes schreiben könnte!!

Küsse aus den USA,

K

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Letzte Aktualisierung: 2012.03.28, 20:16
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